Bloß Niemanden stören!

Als die Grünen in der Opposition waren, glaubten wir sie in allen Bundesländern auf unserer Seite: Bei der Umsetzung des Rechts auf inklusive Bildung.

Doch Parteiprogramme relativieren sich schnell, wenn es erst einmal gilt die errungene Macht zu erhalten. Prominentestes Beispiel: Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Die Rechte unserer Kinder sind ihm offenbar so sehr Gedöns, dass die Amtszeit schon fast vorbei ist, bevor er es wenigstens schafft, die unsägliche Sonderschulpflicht (!!!) in Baden-Württemberg aufzuheben.

Wer jetzt - endlich - einen beherzten Schritt in Richtung Inklusion erwartet hat, wir jedoch enttäuscht. Die Elternvereine der Gemeinsam Leben-Bewegung in Baden-Württemberg haben den Gesetzentwurf unter die Lupe genommen und ein windelweiches Papier vorgefunden:

"Anfang April haben wir dem Kultusministerium unsere Stellungnahme zur Anhörungsfassung für das neue "inklusive" Schulgesetz übermittelt. Aus unserer Sicht ist es so stark von politischem Harmoniestreben bestimmt, dass grün-rot die historische Chance vertan hat, ein wirklich inklusives Bildungssystem zu schaffen, sondern sich mit "ein bisschen Inklusion" - Umsetzung in der Praxis ungewiss - begnügt. Leider hat sich das Kultusministerium auch von unserem Gesetzentwurf, den wir schon 2012 vorgelegt haben, nicht wirklich inspirieren lassen."

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