NRW Arbeitsminister Karl-Josef Laumann startet innovatives Ausbildungsprojekt für junge Menschen mit geistiger Behinderung

In Köln startet heute ein bundesweit einzigartiges Modellprojekt, in dem junge Menschen mit geistiger Behinderung ins Duale Ausbildungssystem integriert werden. Der nordrhein-westfälische Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann reiste eigens an, um den Bewilligungsbescheid persönlich zu überreichen. Der Minister bezeichnete das Projekt als „wirklich mal etwas Neues“. Ob Integration von Menschen in unserer Gesellschaft gelinge, erweise sich letztlich daran, ob sie in Erwerbsarbeit münde.

Gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, wird der Inklusionsverein mittendrin e.V. in den kommenden fünf Jahren am Standort Köln jährlich bis zu acht junge Menschen mit geistiger Behinderung in und durch eine Duale Ausbildung begleiten. Es wird sich um ganz reguläre Ausbildungen handeln, so wie sie alle anderen Azubis auch absolvieren, mit Ausbildungsvertrag eines Betriebes und mit Unterricht in der Berufsschule, alles entlang der vorhandenen Ausbildungspläne. Die jungen Leute sollen unterstützt werden, in der Ausbildung möglichst weit zu kommen. Für diejenigen, die den Ausbildungsabschluss nicht schaffen, sollen Möglichkeiten genutzt und neue entwickelt werden, das Gelernte zu bescheinigen.

„Unser Verständnis von Inklusion ist es, den Menschen mit Behinderung alle Bereiche unserer Gesellschaft zu öffnen, anstatt vorrangig neue „Inklusionsecken“ zu schaffen“, sagt die Projektleiterin Eva-Maria Thoms, mittendrin e.V.. „Die Berufsausbildung im Dualen System ist in unserem Land der erprobte und anerkannte Weg in ein erfolgreiches Berufsleben und in Teilhabe an Arbeit. Nur die Zielgruppe der jungen Menschen mit geistiger Behinderung hat hier bisher keinen Zugang. Das wollen wir ändern, indem wir zusammen mit allen Beteiligten des Ausbildungssystems und mit den jungen Menschen gemeinsam Beispiele schaffen, wie die Integration gelingt.“

Interessierte junge Menschen können sich ab sofort beim Projektträger mittendrin e.V. über Ausbildungsmöglichkeiten informieren und sich um eine Teilnahme am Projekt bewerben. Die Kontaktaufnahme lohnt sich bereits für Schulabgänger, denn das Projekt beinhaltet auch eine Begleitung in einer ausbildungsvorbereitenden Phase. Hier will das Ministerium für Schule und Bildung in der inklusiven Ausbildungsvorbereitung an den Berufskollegs die Möglichkeit schaffen, bereits vor der eigentlichen Ausbildung Qualifizierungsbausteine zu erwerben.

Projektpartner des mittendrin e.V. ist der Kölner Inklusionsdienstleister ProjektRouter gGmbH, der jahrelange Erfahrung hat, Menschen mit Behinderung in Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes zu integrieren.

Unterstützt wird das Vorhaben von der Arbeitsagentur Köln, die die Finanzierung der Unterstützungsmaßnahmen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugesagt hat, und dabei erstmals in einer größeren Zahl von Fällen das Instrument des „Budgets für Ausbildung“ anwenden will. Rückendeckung kommt auch vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) sowie von der Kölner Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer zu Köln.

Das Projekt „Ausbildung mittendrin“ wird gefördert vom Land NRW und der Europäischen Union.

Alle Infos zum Projekt "Ausbildung mittendrin" finden Sie hier:

Minister Laumann überreicht den Bewilligungsbescheid an Eva-Maria Thoms, links von Ihnen steht ein Kameramann und filmt

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