Gibt es Alternativen zur Werkstatt?

Für junge Menschen*, die eine inklusive oder eine Förderschule besucht haben, gibt es bisher nur selten Möglichkeiten mittendrin zu lernen und zu arbeiten. Die meisten wechseln von der Schule in die Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Einige arbeiten dort auf Außenarbeitsplätzen. Nur wenige schaffen den Weg auf den 1. Arbeitsmarkt. Um ihre Chancen zu verbessern gibt es jetzt das Modellprojekt „Ausbildung mittendrin“, das der Elternverein mittendrin e.V. in Kooperation mit der ProjektRouter gGmbH seit 2022 in Köln durchführt.

* „Geistige Behinderung“ ist ein offizieller Begriff. Viele Betroffene lehnen ihn ab. Wir wollen hier nicht jedes Mal Menschen mit „Geistiger Behinderung“ schreiben. Stattdessen schreiben wir Menschen*.

Unser Modellprojekt: Ausbildung mittendrin (Alltagssprache)

Wir begleiten junge Menschen* auf ihrem Weg in und durch eine Duale Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt.

• Wir unterstützen bei der Ausbildung in Betrieb und Berufs-Schule – im gewünschten Berufs-Feld und eben an den Orten, an denen auch junge Menschen ohne Behinderung ausgebildet werden.
• Die Ausbildung dauert so lange, wie es für den einzelnen jungen Menschen * sinnvoll erscheint. Entweder bis zu einem individuellen Ausbildungs-Stand, oder bis zum Abschluss z.B. einer Fachpraktiker-Ausbildung (theorie-reduziert).

Der Vorteil: Die jungen Menschen* sammeln gründlich Erfahrung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Sie erreichen nach ihren individuellen Möglichkeiten berufliche Bildung und berufliche Handlungsfähigkeit. Sie können nachweisen, was sie gelernt haben. Es eröffnen sich Möglichkeiten zur Übernahme auf einen Arbeitsplatz. Bei entsprechender Leistung ist ein offizieller Ausbildungsabschluss möglich.

Wir helfen dabei, 

• den passenden Beruf zu finden (über Praktika oder Arbeit auf einem Werkstatt-Außenarbeitsplatz)
• einen Ausbildungsplatz zu finden
• das Budget für Ausbildung zu beantragen, für Arbeitstraining, Jobcoaching und Stützunterricht

Wer kann mitmachen?

„Ausbildung mittendrin“ ist für junge Menschen*, die lernen und arbeiten wollen, wo auch alle anderen lernen und arbeiten.

Sie können mitmachen, wenn Sie

• die Schule bald verlassen
• in der Ausbildungsvorbereitung sind
• in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) arbeiten
• auf einem Werkstatt (WfbM)-Außenarbeitsplatz arbeiten

Teilnahmevoraussetzungen

• Motivation für Bildung
• Motivation für Arbeit
• Wohnsitz Köln
• Schwerbehindertenausweis
• Bildungsgang „Geistige Entwicklung“

Ausbildung mittendrin

Nach der Schule machen viele junge Leute eine Ausbildung. In der Ausbildung lernen sie viel über den Beruf. Sie haben einen Ausbildungs-Platz in einem Betrieb. Dort arbeiten sie und lernen die praktische Arbeit (Praxis). Zusätzlich lernen sie in einer Berufs-Schule viel Wissen zu ihrem Beruf (Theorie). Sie werden Profis für diesen Beruf.

Für junge Leute* ist es oft schwer, einen Ausbildungs-Platz zu finden. Auch fällt es manchen schwer, zu lernen oder durch zu halten.

Im Projekt „Ausbildung mittendrin“ helfen wir jungen Leuten*, die eine Ausbildung machen wollen. Unser Ziel ist es, jungen Leuten* berufliche Bildung und Arbeit auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Flyer zum Ausbildungsprojekt als PDF (nicht barrierefrei, der Text entspricht den hier veröffentlichten Informationen)