Inklusive Bildung in Köln muss besser werden!
Unterstützt uns beim Einsatz für inklusive Bildung in Köln!
Kommt am 25. November 2024 zum Protest vor dem Schulausschuss.
Wir stehen von 14 - 15 Uhr auf dem Theo-Burauen-Platz und protestieren für den Ausbau inklusiver Bildung in Köln. Wir freuen uns über Unterstützung!
Wir haben schon einiges geschafft. Zusammen können wir noch viel mehr erreichen!
Auch Schüler:innen mit Behinderung haben das Recht, möglichst selbstständig zur Schule zu kommen.
Ihr wollt Eure Kinder nicht mehr täglich zur Schule bringen und abholen? Dann unterstützt uns bei unserer Aktion.
Immer wieder erreichen uns Anfragen von Eltern, die große Schwierigkeiten haben, ihren Alltag zu bewältigen, weil der Antrag auf Schülerbeförderung für ihr behindertes Kind von der Stadt abgelehnt wurde.
Aktuell werden in Köln nur wenige Anträge auf Schülerbeförderung in inklusiven Schulen bewilligt. Viele Eltern müssen ihre behinderten Kinder jahrelang täglich selbst zur Schule bringen und abholen – zu oft sehr weit entfernten Schulen. Für viele Familien bedeutet dieser zusätzliche Aufwand eine sehr große Belastung. Sie müssen dauerhaft ihre Arbeitszeit reduzieren und verlieren dadurch Einkommen und Rentenansprüche.
Wann kommt endlich der Schulbusverkehr ins Gemeinsame Lernen?
Wir fordern, dass die Stadt Köln als wichtigen Schritt zur Umsetzung von Inklusion allen Schüler:innen mit Behinderung einen wohnortnahen Schulplatz im Gemeinsamen Lernen anbietet, den sie selbstständig erreichen können. Ist das nicht möglich, muss ein Schulbusverkehr eingerichtet werden, mit dem auch diese Schüler:innen möglichst eigenständig zu ihrer Schule kommen – wie es ihn zu Förderschulen schon lange gibt.
Viele Eltern von Kindern mit Behinderung werden in Köln gezwungen, die ganze Schullaufbahn als Elterntaxi für ihr Kind bereit zu stehen, während alle anderen Eltern immer wieder dazu angehalten werden, ihre Kinder nicht zur Schule zu bringen. Betroffen sind Eltern von Kindern mit Autismus und den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung, Körperliche und motorische Entwicklung, Hören und Kommunikation und Sehen, da diese zum Teil nicht in der Lage sind, die oft sehr langen Schulwege alleine zu bewältigen.
Für den Antrag auf Schülertransport müssen Eltern aktuell minutiös nachweisen, an welchen Tagen sie wie lange arbeiten. Die Sachbearbeiter:innen der Stadt Köln entscheiden dann, ob oder an welchen Tagen es für die Eltern machbar ist, ihr Kind zu chauffieren. Dabei wird ein sehr hoher Einsatz der Eltern erwartet und keine Rücksicht auf die notwendige Betreuung von Geschwisterkindern oder auf die besonderen Lebensumstände dieser Familien genommen. Selbstständige, Eltern die Gleitzeit haben, zu wenig oder zu anderen Tageszeiten arbeiten, haben keine Chance, obwohl die Zeit trotzdem für Lohnerwerb und Famlie fehlt. Das stellt viele Eltern vor große Herausforderungen, ihren Alltag zu meistern.
Es ist nicht zumutbar und zutiefst diskriminierend, dass Eltern von behinderten Kindern ihr Kind 10 Jahre lang in die Schule bringen und abholen müssen. Selbst bei überschaubaren Schulwegen von 25 min dauert der Fahrdienst jeden Tag mindestens 1,5 Stunden (4 x 25 min). Das sind 7,5 Stunden jede Woche, die den Eltern im Vergleich zu anderen Eltern für den Lohnerwerb, ihre Familie und die Organisation des Alltags fehlen. Da das Schulsystem in Köln nicht inklusiv ist und nur wenige weiterführende Schulen in Köln Kinder mit Behinderung aufnehmen, müssen von vielen Eltern sehr viel weitere Strecken zurückgelegt werden.
Viele Eltern sind gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder die Arbeit ganz aufzugeben, um diese logistische Aufgabe zu bewältigen. Somit steigt das Armutsrisiko für Eltern mit behinderten Kindern. Das ist diskriminierend und nicht zumutbar. Eltern behinderter Kinder sind sowieso schon übermäßig belastet – und zwar nicht nur durch den erhöhten Pflegeaufwand, sondern vor allem durch die bürokratischen Hürden und mangelnde Unterstützung, wofür die fehlende Schülerbeförderung im Gemeinsamen Lernen nur ein Beispiel ist.
Viele Eltern, die ihre Kinder lieber inklusiv beschulen lassen würden, entscheiden sich für die Förderschule, weil sie den Mehraufwand, den die Beschulung im Gemeinsamen Lernen bedeutet, nicht leisten können. In Förderschulen ist nicht nur die Schülerbeförderung sicher, meistens ist auch das Therapieangebot größer, so dass Eltern das nicht neben der Schule organisieren müssen, etc
Dieser Zustand ist nicht tragbar. Denn laut Schulgesetz MUSS eine inklusive Beschulung immer der Förderschule vorgezogen werden. Demzufolge müssen die Bedingungen für die Beschulung im Gemeinsamen Lernen und in den Förderschulen mindestens gleich gut sein.
Auch unter dem Gesichtspunkt „Recht auf Teilhabe“ kann man Jugendlichen mit Behinderung nicht zumuten, die ganze Schulzeit auf ihren Eltern angewiesen zu sein, während ihre Altersgenossen selbständig mit dem öffentlichen Nahverkehr oder dem Fahrrad zur Schule kommen. Der Schulweg ist ein Teil des sozialen Lebens, von dem die Schüler:innen mit Behinderung durch das Zwangs-Elterntaxi ausgeschlossen werden.
Daher fordern wir die Einrichtung eines Schulbusverkehrs zu den Schulen des Gemeinsamen Lernens.
mittendrin e.V.
Inklusion schaffen wir!